Gleichgewicht & Lernerfolg: Wissenschaftliche Zusammenhänge zwischen Gleichgewichtstraining, Lernerfolg, Freude und Klassenklima.
Gleichgewicht ist eine feine Sache, nicht nur körperlich.
Soweit haben wir uns das vermutlich alle schon einmal gedacht – und das zweifelt sicher auch keiner an. Dennoch wäre es doch schön, wenn man dafür auch Nachweise hätte – und vielleicht auch genauer wüsste, wie sich das konkret bei unseren Kindern verhält und auswirkt, oder?
Die Studie zu Gleichgewicht & Lernerfolg
Wir haben uns auf die Suche gemacht – und eine Studie im Auftrag des Hessischen
Kultusministeriums dazu gefunden: „Bildung braucht Gesundheit II“ aus dem Jahre 2012. Diese belegt wissenschaftlich: „Regelmäßiges Gleichgewichtstraining im Schulalltag verschafft messbare schulische Lernerfolge in Deutsch und Mathematik, steigert die Lernfreude und verbessert das Klassenklima.“*1* Das Projekt wurde vom Initiator, Dr. Jörg Silberzahn deshalb Projekt „Schnecke“ benannt, nach dem gleichnamigen Teil im Innenohr – wo auch der Gleichgewichtssinn angesiedelt ist. Gleichzeitig zeigt das Projekt leider auch eine erschreckend hohe Zahl von Schülerinnen und Schülern mit Schwierigkeiten bei der Verarbeitung von Gleichgewichtsreizen. Vor allen Dingen aber eine Korrelation zwischen diesen Schwierigkeiten und schlechteren Noten in Deutsch, Mathe und Sport im Vergleich zu Schülern mit einem gutem Gleichgewichtssinn.
In der o.g. Studie wurden Grundschülerinnen und Grundschüler aus 17 zweiten Klassen Hessens gezielt mit Hilfe eines Gleichgewichtkalenders („Bildung kommt ins Gleichgewicht“, Borgmann Verlag) trainiert und mit einer Kontrollgruppe von Schülern aus 10 anderen zweiten Klassen verglichen welche keine zusätzliche Förderung des Gleichgewichts in diesem Zeitraum erfuhren. Untersucht wurde gezielt auf Leseverständnis, Rechtschreibfähigkeit, Rechenfähigkeit, die sozial-emotionale Kompetenz und auch die Fein- und Grobmotorik auswirkt. Der zeitliche Umfang der Förderung betrug 5×3 Minuten am Vormittag, wobei die Übungseinheiten, die von der gesamten Klasse durchgeführt wurden unkompliziert in den Schulalltag zu integrieren waren. Weitere Übungseinheiten die von den Schülern selbst organisiert wurden, wurden mit Hilfe einer Spielekonsole mit Balance-Board und dazu ausgewählten Spielen sowie eines Minitrampolins gemacht.
In 11 Punkten zusammengefasst:
- nachweislich signifikant besserem Leseverständnis und besserer Rechtschreibfähigkeit
- nachweislich signifikant besseren Rechenfähigkeiten
- einem besseren Gleichgewichtssinn
- einer besseren Feinmotorik und Auge-Hand-Koordination
- einer konzentrierteren Arbeitsweise,
laut Befragung der Lehrer der Studienschüler - in der Summe ruhigeren Klassen und
einem besseren Klassenklima - mehr Freude am Lernen
- einem Gefühl der Schüler,
besser angenommen zu sein - mehr Wohlbefinden in der Schule
- einem signifikant besseren Ergebnis bei der Studie
bezüglich ihrer Anstrengungsbereitschaft - einer bessern Sozialen Integration
Auswertung
Die Evaluation wurde von Wissenschaftlern der Hochschule Aalen unter der Leitung von Prof.Dr.med.Eckhard Hoffmann und der Hochschule Bochum unter der Leitung von Prof. Dr. phil. Christina Reichenbach durchgeführt. Eine Begutachtung der internationalen Ethikkommission (FEKI) liegt vor. Außerdem wurde die Studie durch die Universität Witten-Herdecke unterstützt, konkret durch den von zahlreichen Medienauftritten bekannten Prof.Dr.med Dietrich Grönemeyer. Eingangs und Ausgangs wurden folgende Bereiche dokumentiert: Gleichgewichtstestung, Sehscreening, Befragung mittels Fragebogen, Erhebung des Leistungsstandes im Lesen, Rechtschreiben, Rechnen sowie im fein- und grobmotorischen Bereich. Außerdem Erhebungen zum sozialen und emotionalen Faktoren.
Schülerinnen und Schüler der Interventionsgruppe, die regelmäßig die gezielten Gleichgewichtsprogramme im Unterricht nutzen, weisen bei der Abschlussüberprüfung signifikant bessere Gleichgewichtsleistungen auf als Schülerinnen und Schüler der Kontrollgruppe.
Konkret weisen Schüler bei denen ein gezieltes, regelmäßiges Gleichgewichtstraining
stattgefunden hat folgende verbesserte Leistungen auf: – signifikant bessere Lesefähigkeit – signifikant bessere Leistungen im Mathematiktest – Tendenz der Verbesserung in der Rechtschreibung Zudem zeigten sich positive Veränderungen im Hinblick auf Feinmotorik, Auge-Hand-Koordination, Lernfreude, Klassenklima, Schuleinstellung, Anstrengungsbereitschaft, Gefühl des Angenommenseins und der sozialen Integration. Die hierfür befragten Lehrerinnen und Lehrer berichten außerdem von vermehrter
Konzentration, erhöhter Aufmerksamkeit und mehr Ruhe, auch das Sozialverhalten und Emotionalverhalten entwickelten sich bei den geförderten Klassen positiv.
Nach der 18 Monatigen Durchführung meldeten außerdem 100% der Lehrerinnen und
Lehrer zurück, dass sie neben Spaß am Programm auch keine Lernzeit dadurch verloren hätten!
*aus „Faltblatt Schnecke, Stand 3.8.2012“ vom Hessischen Kultusministerium, mit freundlicher Genehmigung
Bewegte Innovation
Dieses Siegel durch das Institut für Bewegungsbildung und Bewegungsforschung unter der Leitung von Prof. Dr. Harald Lange macht die bewegungspädagogische Qualität und den Innovationsgehalt des ausgezeichneten Produkts sichtbar und bietet daher eine treffende Entscheidungshilfe für die Auswahl und Anschaffung geeigneter Bewegungsgeräte.
Mit Hilfe eines umfangreichen wie auch kritischen Testverfahrens stellt das Institut für Bewegungsbildung & Bewegungsforschung mit ihrem Siegel den Bewegungs-, Lern-, und Spielwert der Produkte heraus. Hier einige Ergebnisse zu QU-AX Produkten:
Einradfahren
Das Einrad ist ein ideales Spielgerät, dass bei der Entwicklung der Motorik, insbesondere des Gleichgewichts, Schrittmacherfunktionen übernehmen kann. Kinder sind in aller Regel sofort begeistert von diesem Spielgerät. Im Zuge der Tests konnte das Institut beobachten dass sie sich selbstständig mit dem Einrad beschäftigen und dabei immer wieder neue Herausforderungen für sich entdecken. Es war überaus erfreulich ihnen beim Üben und Lernen zuzuschauen. Sie haben sich mit Freude in die Aufgaben vertieft und wollten an manchen Tagen gar kein Ende mehr finden.
Pogo-Sticks: Sprungstäbe
Das Springen bereitet Kindern einen Riesenspaß. Sie springen auf der Stelle, im Zickzack oder über kürzere oder weitere Strecken. Der Pogo Stick ist ein wunderbares Gerät zur Schulung des Gleichgewichts. Mit Blick auf das besondere Bewegungserlebnis lässt er sich im Spannungsfeld zwischen stationärem und dynamischem Gleichgewicht einordnen.
Der Balance-Trainer
(Bild rechts) Die vorn angebrachten Inlinerrollen geben
vor allem beim zügigen Fahren entsprechenden Halt. Sie wirken jedoch keinesfalls im Sinne von Stützrädern. Der Fahrer muss also unter erleichterten Bedingungen ständig etwas für sein Gleichgewicht tun. Genau das macht Kindern Spaß. Hier findest Du den Balance-Trainer.
Die Zusammenhänge zwischen Gleichgewicht & Lernerfolg sind also vorhanden – und man kann sie nutzten – und Spaß macht es auch.